Warum Temu keine Alternative zu Wolle ist
- Das Bobbel-Bienchen

- 30. Okt.
- 2 Min. Lesezeit

Wer schon einmal auf Plattformen wie Temu gestöbert hat, kennt das: Unzählige Angebote, vermeintliche Schnäppchen und jede Menge bunte Bilder, die Lust auf mehr machen. Auch Strick- und Häkelfans stolpern dort schnell über Produkte, die auf den ersten Blick wie Wolle aussehen. Doch lohnt sich der Klick wirklich?
Die Antwort ist klar: Nein. Temu ist keine Alternative zu echter Wolle – und das hat gute Gründe.
Qualität statt Billigfaden
Echte Wolle ist ein Naturprodukt: sie wärmt, reguliert die Temperatur und fühlt sich angenehm auf der Haut an. Handgefärbte Garne setzen dem noch eins drauf, weil sie individuell und einzigartig sind. Viele der Produkte auf Temu sind dagegen Kunstfasern ohne klare Deklaration. Sie wirken plastikartig, fusseln schnell und können beim Tragen sogar Hautirritationen hervorrufen.
Tierwohl im Blick
Natürlich gibt es beim Thema Wolle auch die Diskussion um Tierleid – Stichwort Mulesing oder schlechte Haltungsbedingungen. Wer bewusst einkauft, kann aber auf Herkunft, Zertifikate oder Wolle aus tierleidfreier Produktion achten. Viele kleine Färbereien legen großen Wert auf Transparenz und arbeiten nur mit Lieferanten, die ihre Tiere artgerecht halten. Bei Temu fehlen solche Informationen komplett. Oft weiß man weder, woher die Rohstoffe stammen, noch unter welchen Bedingungen sie produziert wurden – geschweige denn, ob Tiere respektvoll behandelt wurden. Der größte Lieferant von China ist Australien mit seiner Merino Wolle, dort wird Mulesing immer noch Praktiziert!
Schadstoffe und Chemie
Ein weiterer Punkt sind Schadstoffe. Qualitativ hochwertige Garne aus dem Fachhandel werden häufig nach strengeren Standards gefärbt und geprüft. Bei Billigimporten besteht dagegen ein hohes Risiko, dass Chemikalien oder Farbstoffe enthalten sind, die weder umweltfreundlich noch hautverträglich sind. Gerade wenn man stundenlang mit Garn arbeitet oder später Kleidung direkt auf der Haut trägt, sollte das eine große Rolle spielen. Vor allem aber Kleidung für Kinder oder Schnuffeltücher etc. sollten nicht aus dieser Wolle gearbeitet werden. Tests haben gezeigt, das die Wolle, die direkt dort bezogen werden, sehr hohe Schadstoffbelastungen haben.
Nachhaltigkeit zählt
Echte Wolle – ob Schurwolle, Merino oder Alpaka – ist ein nachwachsender Rohstoff. Hochwertige Garne sind langlebig und oft sogar biologisch abbaubar. Billigprodukte aus Fernost bestehen meist aus synthetischen Fasern, die die Umwelt stark belasten und zusätzlich Mikroplastik freisetzen.
Wertschätzung statt Massenware
Beim Kauf von echter Wolle unterstützt man kleine Betriebe, Färbereien und lokale Händler – Menschen, die ihr Handwerk lieben. Temu dagegen steht für Massenproduktion, undurchsichtige Lieferketten und Wegwerfmentalität. Wer strickt oder häkelt, möchte jedoch etwas schaffen, das bleibt, das individuell und wertvoll ist.
Fazit
Temu mag für Deko-Artikel oder kleine Alltagshelfer verlockend sein, doch bei Wolle sollte man auf Qualität, Nachhaltigkeit und Tierwohl achten. Denn am Ende geht es nicht nur ums Stricken oder Häkeln, sondern auch darum, womit wir arbeiten und welche Werte wir mit jedem Projekt unterstützen.
👉 Wie siehst du das? Achte ich beim Wollkauf eher auf Tierwohl und Schadstoffe, oder entscheidest du vor allem nach Preis und Optik?






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